Über das Ergebnis der Bürgerschaftswahl in meiner Heimatstadt der Freien und Hansestadt Hamburg freue ich mich ganz außerordentlich, als Sozialdemokrat und Hamburger. Dabei sehe ich darüber hinweg, dass die SPD gegenüber der letzten Bürgerschaftswahl acht Prozentpunkte eingebüßt hat. Das ist ein Verlust, über den an anderer Stelle nachzudenken ist.
Für mich steht im Vordergrund, dass sich meine Heimatstadt als Hansestadt bewiesen hat. Das Hansestädtische steht für mich für Weltoffenheit, Toleranz und eine durch die Einsicht in das Notwendige getragene Konstanz. Diese Werte sind die gemeinsamen Bezugspunkte der Sozialdemokratie, wie sie insbesondere durch die Hamburger SPD verkörpert wird, und dem, was als hanseatisch charakterisiert werden könnte.
Meine Freude über das Wahlergebnis ist umso größer, als dass es leider nicht immer selbstverständlich gewesen ist, dass obskure Parteien des rechten Randes keine Chance haben sollten. Erinnert sei an die Erfolge der Republikaner in den 1980ern und die der rechtsradikalen Statt-Partei von Barnabas Schill, mit der die CDU koalierte, um nach Jahrzehnten in Hamburg reagieren zu können. Insofern sind die Vorgänge in Thüringen, kein neues Phänomen. In dieser Hinsicht war Hamburg im Negativen Vorreiter.
Am Sonntag haben die HamburgerInnen ein klares Zeichen gesetzt, gegen Rechtsradikalismus und deren Verharmlosung durch die CDU.
Heute jedenfalls bin ich dankbar für meine Heimat und stolz, ein Sozialdemokrat zu sein.
Jürgen Storjohann