Fotostrecke» … wie jetzt in Schwanheim geschehen, möchte man sich die Haare raufen.
Was ist geschehen: Die Ladenbesitzer des Lokals Feinschmecker in der Straße Alt Schwanheim hatten angesichts der Überschwemmungskatastrophe auf dem Balkan eine großartige Idee. Sie stellten vor ihrem Lokal einen Bastkorb auf, um vor allem Kleidungsstücke und den allernötigsten täglichen Bedarf für die Opfer in diesen Ländern, die quasi alles verloren haben, zu sammeln. Somit hatten die Bürgerinnen und Bürger Schwanheims auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten Gelegenheit, Spenden in den Korb zu legen. Die Schwanheimer waren begeistert von dieser Aktion und spendeten gern.
Der Magistrat der Stadt Frankfurt, bzw. das Amt für Straßenbau & Erschließung, fand diese Aktion offensichtlich überhaupt nicht gut. Eine Aufsichtsperson rückte an, um den Bastkorb zu fotografieren, der nicht im Geringsten auf dem breiten Bürgersteig die Fußgänger behinderte. Dieses Beweismittel diente dazu, den Ladenbesitzer einen Gebührenbescheid über 2 € für Sondernutzung und eine Verwaltungsgebühr von 70 €, also insgesamt 72 € aufzuerlegen und man drohte obendrein noch mit Säumniszuschlägen.
Dieses Verhalten ist ein Schlag derer ins Gesicht, die sich ehrenamtlich für Andere in Not einsetzen. Das hochgepriesene Ehrenamt, der Aufruf, sich in der Gesellschaft ehrenamtlich zu betätigen, wird durch den Übereifer solcher Behördenvertreter konterkariert. Dabei hätten diese Aufsichtspersonen doch genug Anlaß im Stadtteil ganz andere Mißstände abzustellen, z. B. wenn über Wochen ein Auto ohne Kennzeichen im Straßenraum abgestellt ist oder Falschparker ungeschoren den öffentlichen Nahverkehr behindern. Aber nein, man rückt lieber denen zu Leibe, die sich spontan sozial engagieren, Menschen die etwas tun für Andere – es ist zum Haare raufen.
Arnold Weber
Stadtverordneter